„Und … bewegt sich doch!?“ Personale Beziehung und Veränderlichkeit bzw. Zeitlichkeit Gottes

Dies facultatis und Diözesantag, 27. April 2016

„Gott“ ist in vielen Facetten heute ein Thema der öffentlichen Debatte. Aber entspricht das „Gottes-Gerede“ dieser Tage auch der Wirklichkeit Gottes selbst, oder dient es nur der Unterhaltung, Abgrenzung oder Legitimation von Verbrechen und Wohltaten? Die gängige „Gott-Rede“ in Kirche und Öffentlichkeit kritisch zu prüfen, haben sich die Kirchliche Pädagogische Hochschule - Edith Stein, die Theologische Fakultät der Universität Innsbruck und die Diözese Innsbruck am 27. April 2016 vorgenommen. Dabei werden neuere Entwicklungen in Philosophie und Theologie diskutiert, die quer zu christlichen Konfessionen und religiösen Traditionen auf alte Fragen überraschende Antworten vorschlagen. Das traditionelle Gottesbild, wonach z.B. Gottes Unveränderlichkeit und Zeitlosigkeit selbstverständlich sei, steht auf dem Prüfstand.

 

Denn: Lassen sich diese Attribute Gottes mit einer freien und personalen Beziehung zwischen Gott und dem Menschen vereinbaren? Auch die Option von Papst Franziskus, die Gottrede, und damit alles Handeln der Kirche, unter die Leitidee der Barmherzigkeit zu stellen, weist in eine für uns neue Richtung. Denn immer steht in alltäglichen Feldern, Verkündigung, Schule, Krankenhaus und öffentlicher Debatte die Glaubwürdigkeit unserer Rede und Vorstellung existentiell unabweisbar auf dem Prüfstand.

 

Die Vorträge, Workshops und Podiumsdiskussionen versprechen eine offene, selbstkritische und engagierte Debatte. Das Kerngeschäft der Kirche dient in besonderer Weise der heutigen Gesellschaft: Von der Kultivierung der Rede von Gott hängt bis heute die Kultivierung der Rede vom Höchsten und Absoluten ab, das uns unbedingt angeht. Wer oder was, wenn überhaupt, kann Anspruch auf unsere ganze Person erheben?