Wie denken Jugendliche über ihre Lebenswelt?

Für die großangelegte Studie „Lebenswelten der Jugendlichen in der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino“ gaben unter der Leitung der KPH Edith Stein und der PH Tirol über 6600 Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren Auskunft über Ihre Lebenswelt. Die Ergebnisse wurden am 21.04. im Beisein von Vertretern aus Politik und Medien in Innsbruck vorgestellt.

Eine Gesellschaft ohne Kinder und Jugendliche sieht alt aus. Das Engagement für junge Menschen ist sowohl Gradmesser für die Lebensfreundlichkeit als auch ein Indikator für die Zukunft einer Region. Welche Hoffnungen, Wertvorstellungen und Erwartungen haben diese jungen Menschen, die die Zukunft der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino prägen werden? Was ist ihre Sicht auf ihre persönliche und die gesellschaftliche Zukunft? Was ist ihnen privat, in der Politik und in Fragen der Religion wichtig? Wie stehen sie zu Fragen der Migration und Inklusion?

Die Antworten auf diese und weitere Fragen wurden von 19 Autor:innen aus den drei Regionen, sowie Österreich und Deutschland ausgewertet und in sieben Themenfeldern dargestellt. Durch die wissenschaftliche Herangehensweise und die große Anzahl der befragten Jugendlichen konnten repräsentative Erkenntnisse gewonnen werden. Außerdem beweist dieses Forschungsprojekt, dass auch über Landesgrenzen hinweg erfolgreiche wissenschaftliche Zusammenarbeit möglich ist.

Aufgrund der umfangreichen Erhebung sind die Resultate der Studie für all jene spannend und relevant, die beruflich oder privat mit Jugendlichen und mit gesellschaftlichen Entwicklungen zu tun haben. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse in der Publikation „Lebenswelten 2021 / Realtà di vita 2021“. Zusätzlich dazu wurde gemeinsam mit den befragten Jugendlichen die illustrierte und anschauliche "Lebenswelten Broschüre" erstellt. Die wichtigsten Erkenntnisse und Einblicke in die Lebenswelten der jungen Menschen sind darin gut lesbar dargestellt. 

Als besonders erfreuliches Ergebnis der Studie hat sich gezeigt, dass der Großteil der Jugendlichen trotz Corona Pandemie optimistisch in die Zukunft blickt und ein großer Wunsch nach Partizipation herrscht. Des Weiteren zeigt sich, dass sich die Mehrheit der Jugendlichen im sozialen Umfeld der Schule wohlfühlt und dort gute Freunde hat. In Bezug auf den Themenbereich Freizeit spielt Sport eine große Rolle. Dies könnte auch in Zusammenhang mit der Wahrnehmung der eigenen Gesundheit stehen, die überwiegend als positiv erachtet wird. In Hinblick auf Offenheit für andere Kulturen stimmen 69 Prozent der 14-16-Jährigen eher oder ganz der Frage zu, dass man Flüchtlingen helfen und diese im eigenen Land willkommen heißen sollte. Auch in Hinblick auf Inklusion zeigt sich, dass Jugendliche kaum Berührungsängste gegenüber Menschen mit Behinderung haben.  

Viele weitere Einblicke in die Lebenswelten der Jugendlichen können der Lebenswelten Broschüre entnommen werden.

Ein besonders Dankeschön gilt allen Jugendlichen, die sich bei der Befragung eingebracht haben, allen Mitwirkenden der Europaregion Euregio, der Pädagogischen Hochschule Tirol (PHT), der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Edith Stein (KPH Edith Stein), dem Südtiroler Landesinstitut für Statistik (ASTAT), der zuständigen Bildungsdirektion der Autonomen Provinz Trient (Dipartimento Istruzione e Cultura), sowie allen Autor:innen.

 

Eine umfassende Aufarbeitung der Daten wurde im Studienverlag publiziert.

Eine kompakte Darstellung der zentralen Ergebnisse der Studie steht zum Download bereit:

 

Download Lebenswelten Broschüre in Deutsch

Download Lebenswelten Broschüre in Italienisch

Fotohinweis: Land Tirol/Huldschiner