Über Religion ins Gespräch kommen

Kinderfragen. Woher kommt die Welt, was ist Gerechtigkeit, warum gibt es Leid und Tod? Fragen der hohen Theologie oder Philosophie beschäftigen auch Kinder. Die KPH-ES bereitet künftige Religionslehrer darauf vor, die Kinder beim Nachdenken darüber zu begleiten. Von Monika Bamberger

Helga Kohler-Spiegel

Vorbei sind die Zeiten als der Religionsunterricht reine Wissensvermittlung war. Viel wichtiger ist heute, dass die Fragen der Kinder Platz haben. "Theologisieren, Philosophieren mit Kindern" nennt es Helga Kohler-Spiegel und bringt das, was sie darüber weiß den Studierenden der KPH-ES bei. "Kinder haben eigene kreative Möglichkeiten zu denken, ihre Fragen ernst zu nehmen bedeutet auch, sie selbst ernst zu nehmen."  Die Theologin empfiehlt gemeinsam mit den Kleinen über ihre großen Themen nachzudenken und damit ihre Gesprächsfähigkeit zu fördern. Gerade das Thema Religion eigne sich dafür so gut, weil es immer die kognitive Ebene, also jene des Verstandes, genauso anspreche wie die Gefühlsebene der Kinder. "Beide Kompetenzen sind wichtig, damit ein Mensch ein gutes Leben haben kann."

Nachdenken über Gott und die Welt sei aber nicht nur etwas für die Schule, sondern auch für zu Hause: "Eltern müssen sich nicht schämen, wenn sie etwas nicht wissen. Es geht nicht um perfekte Antworten, sondern darum, Kinder im Denkprozess zu begleiten und ihre Kreativität zu schulen."

Moderne Religionslehrer

Religionslehrer zu sein bedeutet heute sich mit Themen auseinander zu setzen, nachzudenken, Denkansätze von Kindern zu verstehen und ihnen Lust darauf zu machen, ihre grauen Zellen anzustrengen. Bei der KPH-ES lernen die Studierenden das passende Handwerkszeug für den modernen Umgang mit Fragen im Unterricht.