Christina Fuchs vom IRPB Feldkirch schreibt:
„Denn die einen sind im Dunkeln.
Und die anderen sind im Licht.
Und man sieht die im Lichte.
Die im Dunkeln sieht man nicht.“
B. Brecht (1898 – 1956)
Aber will man sie sehen?
„Armut erweist sich als stets rational und sozial konstruiert: Es wird jemand (zumindest implizit) im Vergleich zu jemand anderem als arm bezeichnet. Wenn wir etwa davon sprechen, dass die frühesten menschlichen Gesellschaften eigentlich alle „arm“ waren – zum Beispiel jene voragrarischen Jäger- und Sammler-Kulturen, die intern keine nennenswerten Besitzunterschiede kannten -, weil sie über bestimmte Güter nicht verfügen konnten, dann dient unsere eigene, heutige moderne Industrie- und Informationsgesellschaft als Vergleichsmaßstab. Es hätte wenig Sinn, über „Armut“ ohne Bezug auf konkrete Lebenslagen von Menschen zu sprechen.“ (Carlos Watzka)
„Exzessiver Reichtum schafft exzessive Armut.“ (Alberto Acosta)
Quelle:
Watzka, Carlos (2015): Armut - Produktionen, Definitionen, Reaktionen. Ein „universalhistorischer“ Abriss im Hinblick auf eine Historische Soziologie der Macht. In: Von den Ärmsten wissen wir nichts. Zur Geschichte der Armut in der Steiermark. Herausgegeben von Caritas Graz-Seckau; styria regional.