Lehrveranstaltung „Biografiearbeit: Eigenes – Fremdes – Identität“

 

„Wenn man sich selbst kennt und versteht, kann man sich besser in andere hineinversetzen und ist offener für andere Individualitäten. Jeder Mensch ist auf seine Weise wunderbar und nur ein Akzeptieren anderer Personen ermöglicht es, ein verstehendes Leben miteinander zu führen.“

Lehrveranstaltung „Biografiearbeit: Eigenes – Fremdes – Identität“

„Das echte Gespräch bedeutet: aus dem Ich herauszutreten und an die Tür des Du klopfen.“ (Albert Camus)

Im Studienjahr 2022/23 fand die Lehrveranstaltung im Schwerpunkt „Inklusive Pädagogik“ mit dem Titel „Biografiearbeit:Eigenes – Fremdes – Identität“ im Rahmen eines zweitägigen Settings statt.

In einem ganz besonderen Ambiente, der Untermarkter Alm in Hoch-Imst, konnten 24 Studierende des 3. Semesters die Gelegenheit nutzen, sich besser kennenzulernen und sich zugleich mit der Frage zu beschäftigen, inwiefern ihre eigene Biografie für ihre zukünftige Rolle als Lehrperson von Bedeutung ist. Die Einbettung der persönlichen Lebensgeschichte in den gesellschaftlichen und historischen Kontext in Form einer strukturierten Selbstreflexion in einem begleiteten Setting, dies im Sinne eines ganzheitlichen Menschenbildes, trägt dazu bei, neue Perspektiven sowie Handlungspotentiale zu erweitern (vgl. Miethe, 2017, S. 24).

Befragt nach dem Sinn der persönlichen Auseinandersetzung mit dem Eigenen, dem Fremden, der Identität, antworten die Studierenden des Schwerpunkts Inklusion beispielsweise:

„Der Blick in unser Inneres löst emotionale Prozesse aus. Die LV hat es mir ermöglicht, gezielt den Blick in einen ‚Spiegel‘ zu werfen und mich durch die Erkenntnis emotional meinen Kommilitonen gegenüber ein Stück zu öffnen und dadurch auch eine noch empathischere Haltung einzunehmen. Dem Feingefühl und Gespür, das meiner Meinung nach in der inklusiven Pädagogik nötig ist, wurde hier bereits ein Grundstein gelegt.“

„Erst wenn ich selbst lerne, meine Hürden zu meistern und mich zu akzeptieren, wie ich bin, kann ich anderen helfen, sich zu akzeptieren, aber sie auch befähigen, sich in andere Menschen hineinzuversetzen und ein Leben in Akzeptanz und Gleichheit zu führen.“

Nach zwei intensiven Tagen Biografiearbeit mit Blick auf „Eigenes – Fremdes – Identität“ im Schwerpunkt Inklusion resümieren die Studierenden des 3. Semesters:

„Ich finde es schön, dass wir diese Übung in einem anderen Setting ausprobiert haben, da man sich so von unterschiedlichen Seiten sieht und besser aufeinander zugehen kann.“

„Das Seminar war sehr lehrreich und ich freue mich darum auch schon auf weitere solche Seminare, in denen ich mehr über Inklusion und auch mich selbst erfahren/lernen kann.“

Klaudia Zangerl und Mirjam Hoffmann

Literatur:

Miethe, I. (2017). Biografiearbeit. Lehr- und Handbuch für Studium und Praxis (3. Auflage). Weinheim Basel: Beltz Juventa.